Musik und Malerei haben in der kunsttherapeutischen Praxis ihren festen Platz gefunden. Dagegen bleibt die Frage nach den Möglichkeiten der Architektur im therapeutischen Anwendungsfeld bis heute unbeantwortet – obwohl sich Analogien zwischen Baukörper und Körperbau, ‚leiblicher Behausung‘ und gebauter Umgebung geradezu aufdrängen.
Mit der Ausdehnung des Architekturbegriffs auf das Gebiet der Kunst- und Gebrauchsobjekte entwickelt Reinhold Johann Fäth erstmals die Möglichkeiten einer ‚Designtherapie‘ als Erweiterung und Ergänzung etablierter Formen der Kunsttherapie. Der Blick fällt dabei besonders auf kleinformatige Architektursujets wie Möbel, Gehäuse, Schrein, Wiege oder Sarg, denen der Archetypus des ‚Kästchens‘ zugrunde liegt. Aus den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Architektur und Kosmos eröffnen sich wertvolle Anregungen auch für Kunstpädagogen, Architekten, Designer und Künstler, die es ihnen ermöglichen, therapeutische Elemente architektonischer Gestaltung in ihre Arbeit zu integrieren.
Designtherapie
Die therapeutische Dimension von Architektur und Design
von Reinhold J Fäth