detebe

und andere Meistererzählungen

von

»Gibt es noch mögliche Geschichten?«, fragt Friedrich Dürrenmatt in der Einleitung zu seiner 1956 erstmals erschienenen Prosaerzählung ›Die Panne‹, die dem Leser zunächst wie eine spannend geschriebene Kriminalgeschichte erscheinen mag. Der 1990 verstorbene Dramatiker und Romancier hat die selbstgestellte Frage im Verlauf seines Schriftstellerlebens mit einer Reihe meisterhafter Erzählungen immer wieder neu und unter ganz anderen Blickwinkeln beantwortet. Sechs dieser Erzählungen sind in diesem Band versammelt, »noch mögliche Geschichten«, in denen »aus einem Dutzendgesicht die Menschheit blickt, Pech ohne Absicht sich ins Allgemeine weitet, Gericht und Gerechtigkeit sichtbar werden, vielleicht auch Gnade, zufällig aufgefangen«: die beiden frühen Prosatexte ›Der Tunnel‹ und ›Die Panne‹, die Erzählung über Fall und Ermordung eines Diktators (›Der Sturz‹), Abu Chanifa und Anan ben David – »eine poetische Parabel von bedrückender Anschaulichkeit zum Phänomen des Judentums, des jüdischen Staates und seiner arabischen Nachbarn« (FAZ) – sowie die beiden späten autobiographischen Erzählungen aus den ›Stoffen‹: ›Der Winterkrieg in Tibet‹ und ›Mondfinsternis‹.