Deutsche Grammophon Literatur

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Über der Heiligen Stadt Rom, dem Amtssitz der Päpste, läuten die Glocken. Und sie werden geläutet vom „Geist der Erzählung“. Thomas Mann gibt diesem Geist in seinem Roman menschliche Gestalt. Es ist der Benediktinermönch Clemens der Ire, zu Gast im Kloster St. Gallen. Dort sitzt er in seiner Zelle und schreibt die Geschichte auf, der wir zuhören sollen. Es ist die Geschichte vom Papst Gregorius, dem guten Sünder. Ihm ergeht es wie dem Ödipus der antiken Sage. Seine Eltern, ein sich innig liebendes Zwillingspaar, setzen ihn als Neugeborenen auf dem Meer aus, da er die Frucht einer sündigen Liebe ist. Gregor wird von Fischern gerettet und wächst in einem Kloster auf. Als er die Geschichte seiner Herkunft erfährt, beschließt er, seine leiblichen Eltern zu finden. Auf seiner Suche gewinnt er eine Herzogin zur Frau. Nach vielen glücklichen Jahren enthüllt sich ihr Geheimnis: sie ist seine Mutter.