Deutsche poetische Gedichte

von

In der deutschsprachigen literarischen Landschaft des siebzehnten Jahrhunderts stellt das Werk der 1621 im vorpommerschen Greifswald geborenen und dort schon 1638 verstorbenen Sibylla Schwarz eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Orientiert an der Sprach- und Dichtungsreform durch Martin Opitz und gesamteuropäischen Phänomenen wie der Antikenrezeption und des Petrarkismus, verfasste Sibylla Schwarz nicht nur zahlreiche
Gelegenheitsgedichte zu Geburts-, Hochzeits- und Todestagen. Auch etliche Sonette, ein Beispiel zeittypischer Schäferdichtung, Gläubiges, ein Prosafragment und Anderes finden sich hier. Noch im achtzehnten Jahrhundert ob ihres Talents und ihrer autodidaktischen Bildung gerühmt, ist die Bedeutung von Sibylla Schwarz indes bis heute nur wenigen Spezialistinnen und Spezialisten deutlich geworden.
Die beiden Bände Deutsche poetische Gedichte sind zwölf Jahre nach dem Tod der Verfasserin in Danzig erschienen. Die Neuausgabe präsentiert sie in enger Anlehnung an das historische Erscheinungsbild der Erstausgabe, erleichtert im Neusatz den Lesezugriff aber erheblich. Damit lädt sie zur Neuentdeckung dieses außergewöhnlichen Werkes ein.