deutscher lyrik verlag

Gedichte

von

Der Mittag

Der Erde Himmelslicht konnt’ so erreichen
den höchsten Punkt. Doch hier ist dir gegeben,
Schluß zu gebieten allzu fleiß’gem Streben
und zu erhören deines Leibes Heischen

nach Paus’ und Mittagsbrot, damit kann weichen
der Nerven, Muskeln ungesundes Beben,
du dich aufbaust an dem, was du zum Leben
brauchst, Tafelfreuden teilst mit deinesgleichen.

So muß des Tages größte Helle setzen
den Einhalt, Maß und Richtung zu bestimmen.
Nicht Trägheit kann vorherrschen hier nach Hetzen.

Erfolglos bleibt, wer kommt ins Stolpern, Schwimmen.
Mittags vermag der Mensch wohl einzuschätzen
das, was noch nicht so ganz im Lot, zu trimmen.