deutscher lyrik verlag

Gedichte 2

von

‚Die Momentaufnahme, um beim Bild des Fotografen zu bleiben, kann als Absicht die Verknappung der Aussage (Unverwechselbarkeit des Augenblicks) zum Ziel haben. Gleichwohl wird ein Bild Assoziationen, Erweiterungen bewirken. Aus einem Punkt wird so ein Strich, aus mehreren Strichen mit gleichem Ausgangspunkt ein Fächer und aus einem Epigramm vielleicht eine Ballade. Dem entspräche die ausschweifendere, etwas längeratmige Aussage. Betrachte ich die Fotografie zu unterschiedlichen Zeitpunkten, mit unterschiedlichen Bezügen und/oder in unterschiedlichen Stimmungen, wird sie Unterschiedliches hervorrufen. Ähnlich verhält es sich mit der Wiederholung einer Tätigkeit und des damit verbundenen Erlebens, freilich nicht nur mit der Folge des In-Erinnerung-Rufens, sondern auch des Überlagerns und möglicherweise des Erneuerns und Vertiefens. Lapidares Fazit ist, dass die Vergänglichkeit jederzeit unmittelbar wirkt, deshalb auch in den Wechselwirkungen.‘ K. F.