Deviantes Leipzig

Vegetarier, Okkultisten und "Geheimwissenschaften" im 19. und 20. Jahrhundert

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In jüngster Zeit lockt Leipzig als hippe und lebendige Stadt Künstler, Unternehmer, Studenten und andere Gruppen an und ist so für Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Zielen attraktiv. Bereits um 1900 erlebte Leipzig einen ähnlichen Boom. Als Messe- und Verlagsstadt, viertgrößter Stadt im Kaiserreich und einer der reichsten Städte in Europa wurde es außerdem zu einem Zentrum für alternative religiöse Vorstellungen. Spiritisten, Okkultisten, Theosophen und viele weitere Gemeinschaften und Gruppierungen hatten in der sächsischen Metropole entweder ihr Zentrum oder eine mitgliederstarke Ortsgruppe.
Die hier vorgestellten Forschungsergebnisse zeigen die Entwicklung verschiedener religiös devianter Gruppierungen in Leipzig und die gesellschaftlichen sowie staatlichen Reaktionen auf diese. Die Beiträge
beleuchten – oftmals mit Bezug auf bislang vergessene oder unbekannte Quellen – neben Lebensabschnitten von einzelnen Personen, wie dem Universitätsprofessor Johann Karl Friedrich Zöllner und der Lehrerin Martha Küntzel, auch Bereiche wie Medizin und Sexualität sowie die Frage „Ist Okkultismus eine Religion der Oberschicht?“