Diantha oder der Wert der Hausarbeit

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»Da gehst du hin und rechnest gegen kalte Dollar die Arbeit auf, die jedes anständige Mädchen glücklich ist, für seine Familie zu tun!« Die US-amerikanische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Charlotte Perkins Gilman entwirft 1910 in ihrem Roman die Idee der Frauenbefreiung durch Professionalisierung und Auslagerung von Hausarbeit.
Die junge Diantha macht sich auf, selbständig und Unternehmerin zu werden. Sie kann ihren Geliebten nicht heiraten, solange dieser für den Unterhalt seiner Mutter und beider Schwestern aufkommen muss, da er sich einen zweiten Haushalt nicht leisten kann. Diantha bricht mit den Konventionen, beschließt nicht zu warten, verlässt Geliebten und Eltern, arbeitet als Dienstmädchen und gründet schließlich ein Unternehmen. Sie bietet haushaltsnahe Dienstleistungen an, baut einen Lieferdienst für Essen auf und übernimmt schließlich die Führung eines Hotels. Dianthas Aufstieg wird hier zur konkreten Utopie, die gleichermaßen als soziale Innovation und als Geschäftsmodell entwickelt wird. Diantha ermutigt andere Frauen und wird von ihnen in ihrem Aufstieg vorangetrieben. Der Roman, in Gilmans eigener Monatszeitschrift The Forerunner als Fortsetzungsroman abgedruckt, erscheint nun erst mals auf Deutsch.