Die Abwesenheit des Glücks

Überarbeitete Ausgabe 2021

von

Eltern, deren Kinder während der Schwangerschaft versterben, sind einsam, denn – vollkommen verständlich – bleibt es für Angehörige, Freunde und Bekannte schwer, die Traurigkeit von Sternenkindeltern nachzuvollziehen: Niemand kannte den verstorbenen Menschen, es gibt keine Geschichten oder Erinnerungen zu teilen.

In „Die Abwesenheit des Glücks“ stehen Themen wie Liebe und Trauer, Schmerz und Verzweiflung – und am Ende: das Glück seines Lebens im Zentrum der Erzählung. Es steht mir niemals zu, Ratschläge zu formulieren, zugleich aber wollte ich auch keinesfalls eine betroffenheitstriefende Geschichte erzählen, weil es keine solche ist. Traurigkeit allein wäre unseren Kindern nicht angemessen. Entscheidend ist der richtige Klang und damit das, was in meinen Augen jedes sinnvolle Buch ausmacht: eine Erkenntnis.

Der Autor über das Buch: „Zunächst, das ist mir stets wichtig zu betonen, arbeite ich als Schriftsteller und – so kurios es klingt – als „Autor in Raumgestaltungen“. Aber das ist ein anderes Thema. Und dann, ja, dann bin ich auch Sternenkindvater. Mehrfacher. Eingeladen werde ich gerne unter Letztgenanntem. Für mich ist das immer auch ein bisschen der Versuch einer Schubladisierung: Du bist einer, der Kinder verloren hat. Schublade. Du bist traurig. Schublade. Du bist wütend. Schubladen über Schubladen. Dort gehöre ich hinein.

Und dann begegnen mir Menschen, hunderte, tausende in den letzten drei Jahren. In jenen, seit das Buch erschienen ist. Diese Menschen sind nicht nur traurig. Nicht nur wütend und hoffnungslos. Sie sind auch fröhlich, sie lachen, sie plaudern und tratschen. Weil wir, die Sternenkindeltern dieser Welt, auch einfach nur ganz normale Menschen sind.“