Der polnisch-jüdische Schriftsteller und Graphiker Bruno Schulz wurde 1892 im ukrainischen Drohobycz geboren, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte. Am 1.7.1941 besetzten deutsche Truppen die Stadt. Schulz arbeitete zuletzt im Ghetto als eine Art ‚Hofmaler‘ des SS-Mannes Felix Landau, der als besonders eifriger Judenmörder galt. Im November 1942 wurde Bruno Schulz auf offener Straße vom SS-Mann Karl Günther erschossen. Der Dokumentarfilmemacher Benjamin Geissler wurde 1999 von seinem Vater, dem Schriftsteller Christian Geissler (k), angeregt, nach den verschwundenen Wandbildern von Bruno Schulz zu suchen. Benjamin Geissler realisierte in den folgenden Jahren das Filmprojekt ‚Bilder finden‘, das im November 2002 in New York uraufgeführt werden wird. Die Suche nach den Bildern ist eine Annäherung an das Leben und Werk von Bruno Schulz, eine Entdeckungsreise gegen das Vergessen und eine Suche nach Dokumenten, Zeitzeugen, überlebenden Opfern und Tätern. Drohobycz, Wien, Tel Aviv, Jerusalem, Paris sind die Stationen ihrer Fahrt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie finden tatsächlich in Drohobycz vielfach übermalte Wandbilder – aber dieser Fund wirft weitere Fragen auf. Christian Geissler hat den filmischen Prozess der Spurensuche literarisch begleitet und zu zwei Texten verdichtet, die er ‚poetische Informationen‘ nennt.
- Veröffentlicht am Sonntag 22. Dezember 2024 von Edition Nautilus GmbH
- ISBN: 9783894014056
- 86 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Loseblatt-Ausgabe, Lyrik, Zeitschrift