2018 wieder aktuell: Präzise Diagnosen einer Gesellschaft in der Krise
Es hat nicht viele deutsche Gelehrte und Intellektuelle gegeben, die wirklich politische Urteilskraft bewiesen haben. Gleich nach dem Ersten Weltkrieg, während der Revolution und in den ersten Jahren der Weimarer Republik, hat der Philosoph und Theologe Ernst Troeltsch unter dem Pseudonym »Spectator« in der bildungsbürgerlichen Kulturzeitschrift »Der Kunstwart« veröffentlicht.
Ein bis zwei Mal im Monat schrieb er über seine alltäglichen Beobachtungen im nachrevolutionären Berlin: Sie führen mitten hinein in eine zerrissene Zeit, lassen den Leser an den Aufregungen der Weimarer Republik teilhaben und stellen ihm die wichtigsten Akteure lebendig vor Augen. Und sie zeigen ganz unmittelbar, was für ein hohes Gut die Demokratie ist.
Ernst Troeltsch wollte das verhetzte Bürgertum für eine neue Politik gewinnen: für die Verständigung mit den europäischen Feinden und die Öffnung zum Westen, für die Aussöhnung mit der Arbeiterschaft und die Demokratisierung der deutschen Gesellschaft.
- Veröffentlicht am Montag 8. Oktober 2018 von AB - Die Andere Bibliothek
- ISBN: 9783847720249
- 320 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik