Die Baronin von Bode

Ein Leben voller Abenteur 1747-1812

von

Die von dem gebürtigen Bad Bergzaberner Peter Körner, Jahrgang 1937, ins Deutsche übertragene, 1900 in London erschienene Originalausgabe „The Baroness de Bode“ von William S. Childe-Pemberton, zeichnet den schicksalhaften Lebensweg einer bemerkenswerten englischen Lady mit all seinen Höhen und Tiefen nach. Childe-Pembertons, einer der zahlreichen Nachkommen von Mary Kynnersley, Arbeit beruht auf deren umfangreicher Korrespondenz mit ihren englischen Verwandten, deren nicht veröffentlichten Lebenserinnerungen und Auskünften aus dem Kreise der Angehörigen.
Mary, Tochter eines englischen Landjunkers, verbrachte ihre Jugendzeit in der Nähe von Stafford/Mittelengland. Im Verlauf einer Vergnügungsreise auf dem europäischen Kontinent, lernte sie in Flandern den deutschen Baron August von Bode, Offizier im Regiment „Royal Deux-Ponts“ kennen, den sie in England heiratete. Dort wurde 1777 ihr erster Sohn Clement geboren. Zehn weitere Kinder sollten folgen. Die junge Familie kam über die Stationen Saarlouis und Saarbrücken auf Vermittlung des regierenden Herzogs Karl August in das damalige Amtsstädtchen Bergzabern, wo sie das dortige Amtshaus als Wohnsitz erwarben und der Baron seiner Frau ein Lustschlösschen, das von ihr den Namen „Zick-Zack“ erhielt, einrichtete.
Der Baron hatte einen Teil seiner Kindheit am dortigen Witwensitz der Herzogin Karoline im Schloss, wo seine Tante Hofdame war, verbracht. Später erhielt er die Saline im elsässischen Soultz sous Fôret als Lehen.
In der Französischen Revolution verlor die Familie 1793/94 ihre Besitzungen in Bergzabern und Soultz sous Fôret und musste nach Russland emigrieren, wo die Baronin von Zarin Katharina II. mit großen Ländereien auf der Krim Nähe Sudak, Gut Kramerof genannt, belehnt wurde. Nach dem Regierungswechsel erhielt sie von Zar Paul umfangreiche Ländereien bei Ropsha westlich von Sankt Petersburg am Finnischen Meerbusen gelegen. Nach dem Tod ihres Mannes, der auf der Krim gestorben war, verkaufte sie ihre dortigen Güter und zog nach Sankt Petersburg.

Der von Höhen und Tiefen geprägte Lebensweg dieser tapferen, unternehmungsfreudigen Frau und Mutter endete 1812 anlässlich eines Besuches bei Bekannten in der Nähe von Moskau. Kurz danach stand Napoleon vor den rauchenden Trümmern dieser Stadt. Die letztlich erfolglose Klagesache ihres ältesten Sohnes Clement und seiner Nachkommen gegen die englische Krone wegen berechtigter Entschädigungsforderungen für die verlorenen französischen Besitzungen, sollte das englische Ober- und Unterhaus noch bis 1861 beschäftigen.