Die Bewohner

von

Ausgangspunkt des Buches von Elmar Mauch sind gefundene und gesammelte Privatfotos, die irgendwann zu einem persönlichen Zweck hergestellt wurden, sei es zur Erinnerung, zur Repräsentation oder zur Beweisführung. Inzwischen haben sie ihre Adressaten verloren, sind verwaist und ihnen ist ihr emotionaler
Kontext abhanden gekommen. Diesen fotografischen Zeugnissen gelebten Lebens nimmt sich Elmar Mauch an; sammelt, sichtet und befragt sie. Durch die Konstruktion von Bildabfolgen und Zusammenhängen schafft er neue Bild- und Denkräume, in denen die aus der Befragung der Bilder gewonnenen intuitiven Erkenntnisse sichtbar werden. Sein Interesse gilt dabei nicht dem besten Foto, sondern den Rätseln und Hintergründen fotografischer Bilder. In gewisser Weise ist er ein Bildforscher und Phänomenologe, der Gegenstände derselben Bildspezies sichtet, ihre Wirkung untersucht und durch einen gestalterischen Prozess wahrnehmbar werden lässt. Die Bewohner vereint fotografische Episoden aus längst vergangenen Leben
unbekannter Menschen zu einem lyrischen Fotoessay. Die ehemals vereinzelten Fotografien sind nun nicht mehr anonym, sondern agieren zusammen und bringen in uns verborgene Erinnerungsbilder zum Auftauchen.