Die Bibel

von

Péter Nádas’ schmales Erstlingswerk enthält bereits die Anlagen für seinen Welterfolg «Buch der Erinnerung».

Eine Kindheit in der stalinistischen Rákosi-Ära: Ein Junge lebt mit seinen Eltern und Großeltern in einem privilegierten Stadtbezirk von Budapest. Wenig beaufsichtigt, lässt er seine sadistischen Neigungen an dem Dienstmädchen vom Land aus. An der Bibel, die er vor den Augen des gläubigen Mädchens zerreißt, um es zu provozieren, entzündet sich der Konflikt: Für das Bauernmädchen ist das Buch der Bücher ein Quell des Trostes und der moralischen Haltung und für die Mutter ein teures Andenken an die Zeiten des Widerstands.