Die Braut im Zwielicht

Erinnerungen

von ,

Gefördert von der Martha Pulvermacher Stiftung.

Die Lebenserinnerungen von Eric Koch umspannen eine lange Zeit: Sie zeichnen ein Panorama, das von der Jahrhundertwende bis in die Gegenwart reicht. Die jüdische Familie stammt aus Frankfurt. Der Vater, ein Juwelier, stirbt schon drei Monate nach der Geburt seines Sohnes. Nach dem Machtantritt der Nazis entschließt sich die Familie zur Emigration; Eric kommt nach England, wird 1940 als „enemy alien“ interniert, zunächst u. a. auf der Isle of Man. Einige Wochen später wird er per Schiff in ein kanadisches Camp verlegt, wo er bis November 1941 festgehalten wird. Eric Koch hat mehr als eine Autobiographie geschrieben, sein Buch ist die Geschichte mehrerer Generationen seiner Familie, gleichzeitig ein Sittenbild Frankfurts in der Vorkriegszeit. Jedes Kapitel verwendet eine andere Erzähltechnik: Brief, Tagebuch, Rundfunkreportage, Hörspiel, Erzählung, Interview, Drama: so ungewöhnlich wie spannend. —– ERIC KOCH wurde 1919 in Frankfurt am Main geboren. Nach Kriegsende blieb er in Kanada, studierte dort und arbeitete 35 Jahre als Rundfunkjournalist bei CBC. Heute unterrichtet er an der York University. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, auf deutsch liegen u. a. vor: „Nobelpreis für Goethe“; „Hilmar und Odette: Zwei Leben in Deutschland“; „Liebe und Mord auf Xananta“. Eric Koch lebt in Toronto. —— „Das Buch enthält keineswegs nur spannend erzählte Geschichten. Es handelt sich doch auch um Memoiren, verbunden mit Selbstbefragungen, deren Darstellung mutig sein mag, z.B. wenn Erich / Otto nicht weiß, ob er zum Soldatentod bereit ist – oder zum Töten ehemaliger Schulkameraden. Man weiß nicht, warum die Geschichte dieses oder jenes Menschen so ausführlich erzählt wird, bis man begreift, daß der furchtbare Tod im Rückblick dem Leben eine besondere Beleuchtung verleiht – auch wenn die Erzählung voller Humor gewesen ist.“ (ALFRED GROSSER)