Für den Innerschweizer Dichter Meinrad Inglin (1893–1971) bedeutete das Leben in der ländlichen Abgeschiedenheit am Rande von Schwyz, abseits eines literarischen Zentrums, das Verharren an der Quelle seiner schöpferischen Kraft. Die zeitweilig schmerzlich empfundene Entbehrung unmittelbarer persönlicher Kontakte versuchte der Schriftsteller mit einer umfangreichen Korrespondenz zu überwinden. Das Briefgespräch erlaubte ihm, die gesuchte Nähe zu finden, ohne die für sein literarisches Schaffen notwendige Distanz zu verlieren. Zu den bedeutendsten und umfassendsten Zeugnissen des Korrespondenznachlasses zählen die Briefwechsel mit dem Zürcher Lehrer, Schriftsteller und literarischen Vermittler Traugott Vogel und mit dem Literaturprofessor an der Universität Zürich, Emil Staiger. Die hier publizierten Briefwechsel geben nicht nur ein lebendiges Bild von den Persönlichkeiten der beteiligten Briefpartner – aufschlussreich ist, dass die Freundschaft Inglins mit Vogel und Staiger je in einem bestimmten Moment nachhaltig gestört wurde -, sie vermitteln auch Einblicke in das reichhaltige literarische Leben der Schweiz seit den dreißiger Jahren bis in die jüngere Vergangenheit. Die Ausgabe ist durch die umfassenden Anmerkungen des Herausgebers, durch das Namen- und Werkregister vorzüglich und detailgenau erschlossen.
- Veröffentlicht am Donnerstag 5. November 1992 von Limmat
- ISBN: 9783857916670
- 464 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien