Die Brüder Rajk

Ein europäisches Familiendrama

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Als der Henker am 15. Oktober 1949 László Rajk die Schlinge um den Hals legte, endete ein Bruderdrama, in dem sich auf schicksalhafte Weise die Verwerfungen und Kämpfe des 20. Jahrhunderts spiegeln. László hatte aus Weltkrieg und Wirtschaftskrise ganz andere Konsequenzen gezogen als sein zehn Jahre älterer Bruder Endre: Er wurde Kommunist, war Innen- und Außenminister in Ungarn, wurde schließlich in einem Schauprozess wegen „Titoismus“ hingerichtet. Endre hingegen schloss sich den ungarischen Faschisten, den Pfeilkreuzlern, an und beschloss seine Tage im Exil. Die Brüder waren erbitterte politische Gegner – doch einmal in ihrem Leben stellte jeder von ihnen Familiensinn über Ideologie und rettete dem anderen das Leben.