Die Bürde meines Vaters

Autobiografische Erzählung

von

Jeden Abend, wenn Vater und Mutter sich streiten, kriecht Jettie tief unter die Decke. Sie versteht nicht, worum es geht. Die Mutter spricht über Menschen, die noch rechtzeitig die Mitgliedschaft abgelehnt haben. Der Vater sagt dazu: „Ich will nicht mehr zurück.“ Später begreift Jettie, dass es sich um die Nationalsozialistische Bewegung (in Holland die NSB) handelt, deren Mitglieder damals an der Seite der deutschen Besatzungsmacht standen. Die Zugehörigkeit des Vaters zur NSB wird für Jettie und ihre Familie zum Spießrutenlauf. In der Schule wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und drangsaliert; auch von den Lehrern bekommt sie Ablehnung zu spüren.
Als der Krieg vorbei ist, ist für Jettie und ihre Familie das Leiden nicht beendet. Ihr Vater wird gefangen genommen und zu drei Jahren Haft verurteilt. Jettie, ihre Mutter und die Geschwister müssen ihren Bauernhof verlassen. Werden sie irgendwann dorthin zurückkehren können – als Familie?

Jaitsche Wassenaar berichtet in diesem Buch von ihrer Kindheit in der niederländischen Provinz Friesland zum Ende des
Zweiten Weltkriegs. Als kleines Mädchen kann sie die väterliche Entscheidung nur ansatzweise begreifen. Ihre Tragweite jedoch wird ihr Leben und das ihrer Familie entscheidend bestimmen.