Die falschen Rosen

Gedichte

von

Wenn man von Beruf Liebesdichterin ist, muß man leider damit rechnen, in das ‚Buch der irdischen Faulenzerei‘ eingetragen zu werden. Glücklicherweise jedoch erleidet die poeta docta Geertje Suhr dieses gramvolle Schicksal nur im Traum. Man darf den Himmlischen keinen Vorwurf machen, denn diese Gedichte spielen so mühelos mit dem Volksliedton der Romantik und der Ironie Heines, daß man ihre Doppelbödigkeit leicht übersehen kann. – Diese Poesie ist ganz irdisch. Denn hier genießt Gretchen ganz ohne Reue ‚Rumeisbecher Pflaumenkuchen‘, hier klagt eine Frau über die falschen Rosen, die der holde Gatte ihr überreicht, und sinniert über die biblischen Ahnen ihres abessinischen Katers. Aber was wäre eine Liebesdichterin, deren ‚Seele immer Tosca‘ geheißen hat, die die Elegie nicht beherrschte? Und so schließt Geertje Suhr ihren neuen Gedichtband mit einer fast klassischen ‚Schweizer Elegie in fünfzehn Gesängen‘.

‚Diese Gedichte sind wirklich und wahrhaftig gut!‘
Peter Rühmkorf