Er ist ein Seiltänzer. In schwindelnder Höhe, ohne Netz und Sicherung, zeigt er seine Sprachartistik. Mit verblüffender Sicherheit, elegant und in exzellenter Balance schreibt Franz Hodjak seine Verse, schwebend und doch von bestechender Präzision, gleichsam in die Luft gemeißelt. Da ist kein Wort zuviel, kein Wort zu wenig.
Und doch kann er zupacken, hart oder derb sein. Der Alltag bestimmt den Inhalt der Texte, verquer, grotesk, lächerlich, bedrückend, aber auch heiter, beschwingt und einfach schön. Worte aus unserer technisierten Welt drängen sich vor, müssen zurechtgewiesen werden. Manchmal wie hingetupft, dann mit Brechungen und irrwitzigen Sprüngen – keine Angst, der Mann stürzt nicht vom Seil – schreibt Franz Hodjak seine Gedichte.
Er hat die Herkunft nicht vergessen, macht sich über die Zukunft keine Illusionen und lebt ganz in der Gegenwart. Jener, die er ausleuchtet, vermisst nach Höhe und Tiefe, Breite und Länge und seine Ergebnisse beschreibt. So beschreibt, dass es ein außerordentliches Vergnügen bereitet, seine Lyrik zu lesen und ihn bei der Wortakrobatik auf dem hohen Seil zu bewundern.
- Veröffentlicht am Dienstag 22. Oktober 2024 von Verlag Ralf Liebe
- ISBN: 9783941037045
- 96 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik