Die Finsternis am Ende des Tunnels

von

Jurij Nagibins sprachgewaltige und schonungslos Auseinandersetzung mit seiner Jugend in Russland, dem damals herrschenden Klassendenken und dem ständig präsenten Antisemitismus.

Der Ich-Erzähler, der seinen jüdischen Stiefvater für seinen echten Vater hält, schildert den alltäglichen Antisemitismus seiner Moskauer Kindheit und Jugend und die Probleme mit seinem (vermeintlichen) Judentum. Nachdem er herausgefunden hat, dass sein leiblicher Vater Russe war, beginnen die Probleme mit seiner zuvor ersehnten russischen „Identität“. Die Erfahrungen mit seinen nationalistischen Moskauer Schriftstellerkollegen und den jüngsten politischen Ereignissen bringen ihn zu der pessimistischen Auffassung, dass das einzige Band, das die russische Nation eine, der Antisemitismus sei. Er gelangt zu dem Schluss: Es ist schwer, in Russland ein Jude zu sein. Aber noch schwerer ist es, ein Russe zu sein.