Ostpreussen im Januar 1945.
Nach monatelangen Durchhalteparolen, bis es fast ganz zu spät ist, endlich der Befehl zur Räumung. Überstürzter Aufbruch. Alles bleibt zurück. Hab und Gut. Die Hoffnung auf ein normales Leben. Eigentlich sollten jetzt die guten Jahre kommen im Leben der jungen Lehrerin Elisabeth. Heirat. Familiengründung.
Die Hoffnungen werden schnell bescheidener, während sie und Onkel Paul auf dem beschwerlichen Weg nach Westen sind. Das eigene Überleben. Das Kind, das sie in sich trägt, heil durch das Chaos zu bringen. Den Verlobten wiedersehen, der noch im Osten kämpft. Eine ganze Welt versinkt hinter ihnen, und sie wissen es. Den ganzen langen Weg mit all seinen Zwischenaufenthalten und Gefahren hindurch wissen sie es, und jeder reagiert auf seine Weise darauf. Sie habe den Fuss doch schon in der Tür, meint der Onkel, der die Heimat eigentlich gar nicht verlassen wollte, und da hat er Recht. Tatkräftig und mit dem Blick nach vorn, auf das Erreichbare gerichtet, schart Elisabeth im Laufe der Flucht eine bunt zusammengewürfelte Truppe um sich und nimmt dann auch am Ort ihrer vorläufigen Bleibe den Neuanfang aus dem Nichts heraus ohne zu zögern in die Hände.
So wird Elisabeth zur beeindruckenden Flüchtlingsfrau und Heldin der Geschichte.
Genau 60 Jahre ist all das jetzt her. Aber der Leser spürt, dass die Erinnerungen nach wie vor lebendig sind, die guten wie die schlimmen, all die Erinnerungen und Tagebuchnotizen, die Eingang in diese Erzählung gefunden haben. Das ist das Besondere an diesem Buch.
- Veröffentlicht am Freitag 29. November 2024 von C.A. Starke Verlag
- ISBN: 9783965284432
- 288 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Zeitgeschichte (1945 bis 1989)