* Hans Paasche *
Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins Innerste Deutschlands
DIN A6, 80 Seiten, mit 8 Zeichnungen illustriert.
Das halbfiktive Kultbuch des Lebensreformers Hans Paasche, der sich vom deutschen Soldaten und Jäger in Kolonialafrika zum Pazifisten, Vegetarier und Kulturkritiker wandelte. 1920 wurde Hans Paasche von rechtsgerichteten staatstreuen Freikoprs vor den Augen seiner Kinder ermordet.
Im „Lukanga Mukara“ ist Paasche in die Haut eines mit ihm bekannten Afrikaners geschlüpft, der als Beauftragter seines Häuptlings die deutschen Sitten und Bräuche untersucht und sich sehr über die „Zivilistion“ wundert, etwa darüber, daß Tonnen von Gütern von A nach B transportiert werden und zu gleicher Zeit die identischen Güter von B nach A: das Wort Kapitalismus kennt Lukanga Mukara nicht, er sieht dafür das Widersinnige, das Absurde solcher und vieler anderer Aktivitäten der „Wasungu“, von denen er seinem Häuptling fassungslos berichtet.
Der „Forschungsbericht“ gibt auch den spätergeborenen Europäern einen unterhaltsamen und nachdenklich stimmenden Eindruck von der wilhelminischen Zeit- und vieles, muß man feststellen, hat sich im Grunde nicht geändert. Natürlich spiegelt der Lukanga Mukara auch das lebensreformerische Programm zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa wieder.
Spaß macht der „Lukanga Mukara“ vor allem deshalb, weil hier nicht wie üblich ein „westlicher“ Soziologe oder Ethnologe die „wilden“ Außereuropäer beforscht, sondern der „fremde“ Europäer plötzlich selbst zum Gegenstand einer Studie wird – dieser ungewöhnliche Positionswechsel sei jedem Forscher nur empfohlen! Für alle anderen gilt: hier kann man über den westlichen Kulturkreis und über sich selbst lachen und manchmal auch ein bißchen verzweifeln. Plötzlich teilt man die Sehnsucht Lukanga Mukaras, wieder in seiner Heimat zu sein und seinen wirklichen Namen zu tragen, der genau seine Persönlichkeit ausdrückt. Denn in Deutschland ist er nur eine Ziffer.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort des Herausgebers
Einleitung von Hans Paasche
Erster Brief: Von Münzen, „Kultur“ und Briefen
Zweiter Brief: Vom Rauch, von der Arbeit und der Unsitte des Bekleidens
Dritter Brief: Das Handwerk des Schreibens und Lesens / Reiche und Arme / Die Wasungu sind keine Menschen / Die Frauen
Vierter Brief: Weshalb die Wasungu hin und her laufen und fahren
Fünfter Brief: Was und wie die Wasungu essen
Sechster Brief: Über die Narrheit, die die Wasungu „Volkswirtschaft“ nennen
Siebenter Brief: Wie die Deutschen ihren König feiern
Achter Brief: Über das Rauchstinken der Wasungu
Neunter Brief: Lukanga auf dem Hohen Meißner
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Packpapier
- ISBN: 9783931504250
- 80 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur