Die Geisterschreiberin

Roman

von

Jenny Hagedorn hat es satt, als Ghostwriterin die geschönten so genannten Autobiografien oft unsympathischer Menschen zu schreiben. Sie will nicht länger Zuarbeiterin eines fragwürdig gewordenen Literaturbetriebs sein. Bestärkt wird sie darin durch die Selbstmordabsichten der Schriftstellerin Charlotte, ihrer langjährigen Freundin, die neuerdings kein Manuskript mehr unterbringen kann.
Nein, es ist nicht die Midlifecrisis: Es ist die Krise, die einen erwischen kann so um die Sechzig, wenn es darum geht, sein letztes Lebensdrittel zu gestalten. Der Lebenspartner hat sich neu orientiert, Berufsaussichten sind so gut wie nicht mehr vorhanden, langjährige Freundschaften erweisen sich als nicht tragfähig.
Was tut Jenny? Sie fährt erst einmal weg. An einen ziemlich zufälligen Ort in Spanien. Das ist gut so, denn die Zufälle des Lebens können einem interessante Menschen und neue Erkenntnisse zuspülen. Jenny lässt sich auf zwei Begegnungen ein: die zu Ted, einem englischen Literaturprofessor ihres Alters und zu Ferdinand, einem unangepassten und originellen jungen Mann im Alter ihrer Töchter.