Die Waldland-Indianer, deren Heimat im Osten der heutigen USA liegt, erzählen sich eine Geschichte darüber, warum das Federkleid der Krähe so schwarz und ihre Stimme nur ein unmelodisches Krächzen ist …
… Es war ein langer, sehr langer Weg und nach einer Weile verbrannte ihr die Flamme das buntschillernde Gefieder und schließlich auch den Schnabel, doch die Regenbogenkrähe flog unbeirrt weiter zur Erde hinab. Als sie den Wald erreichte, erschraken sich die anderen Tiere zutiefst, denn ihr einst so farbenfrohes Gefieder war schwarz verbrannt und ihr Schnabel war von der Hitze des Feuers so verkohlt, dass von ihrer Stimme nur ein raues Krächzen geblieben war, doch der Zweig, den Kishelamìlenk ihr gegeben hatte, hielt sie noch immer fest im Schnabel. Der Schnee um sie herum, begann zu schmelzen und die Tiere verloren ihre Furcht und freuten sich über das Geschenk des Großen Schöpfers. Kishelamìlenk aber hatte vom Himmel aus alles beobachtet und er war tief beeindruckt vom tapferen und selbstlosen Handeln der Regenbogenkrähe. Er kam zu den Tieren auf die Erde und sprach: „Bald werden die ersten Menschen diese Erde bevölkern. Sie werden das Feuer benutzen und eure Herren sein. Sie werden euer Fleisch essen, um nicht zu verhungern und sich mit euren Pelzen wärmen, um nicht zu erfrieren. Du aber, die einst wegen ihrer Schönheit die Regenbogenkrähe genannt wurde und dich für die Tiere geopfert hast, sollst niemals von einem Pfeil der Menschen getroffen werden.
- Veröffentlicht am Montag 1. August 2011 von Persimplex Verlagsgruppe
- ISBN: 9783942157292
- 25 Seiten
- Genre: Belletristik, Hardcover, Legenden, Märchen, Sagen, Softcover