Die Geschichte vom Letzten Buch

Aufgeschrieben und mit einem Nachwort über das Sprachdenken Rousseaus ergänzt von Volker Ladenthin

von

In diesem Buch wird jene Geschichte erzählt, die Rousseau geträumt und gelegentlich und unterwegs notiert, nie aber in einem Text zusammengefasst oder gar publiziert hat. Es ist die „Geschichte vom Letzten Buch“, die nach-erzählt wird. Es ist eine in sich geschlossene Geschichte, die Anfang und Ende kennt, eine Exposition – die etwas Geduld erfordert – und einen Höhepunkt. Sie geht gut aus, das kann verraten werden. Immer wieder stößt der, der sie vernimmt, auf Motive, die immer wieder neu zusammengebunden und variiert werden. Die Geschichte ist in sich gänzlich durchdacht, obwohl Rousseau ihre Partikel im ganzen Werk verstreut und versteckt hat. Er hat immer an dieser einen Geschichte geschrieben – in seiner Rückschau ist es die Geschichte seines Lebens – seine Herausforderung: Das letzte Buch zu schreiben. An dieser Geschichte hat Rousseau gedacht, gearbeitet, von ihr hat er geträumt und vielleicht auch ge“schrieben“. Sie steht im Hintergrund all seiner Bemühungen, all seines Denkens. Sie erklärt sein Werk aus einem einzigen Bild. Der Herausgeber hat diese verborgene und doch immer vorausgesetzte Geschichte aus den Quellen rekonstruiert.
An dieser Geschichte haben Freunde Rousseaus mitgeschrieben, auch solche, die vor ihm schrieben oder nach ihm lebten und leben. Ihre Ergänzungen wurden in den Fußnoten nachgetragen. Um auf die systematische Bedeutung der Geschichte hinzuweisen, ist der Erzählung ein kleines Nachwort beigefügt.