Die Goldbüste des Septimius Severus

Gold- und Silberbüsten römischer Kaiser

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Die Goldbüste des Kaisers Septimius Severus (193–211 n. Chr.) wurde im Jahr 1965 in Didymoteichon, dem antiken Plotinopolis (Nordgriechenland) gefunden. Dieser überaus seltene Fund von hochstehender Goldschmiedearbeit liegt erstmals ausführlich untersucht und bebildert vor.

Es handelt sich um eine von nur zwei erhaltenen grösseren Goldbüsten römischer Kaiser; das zweite, leicht unterlebensgrosse Exemplar ist die Büste von Marc Aurel aus Avenches (Schweiz).

Die 28 cm hohe Goldbüste von Septimius Severus wiegt knapp drei römische Pfund (980 g) und entspricht somit einem vielfach für solche Objekte verwendeten Gewichtsmodul. Goldporträts waren dem Kaiser vorbehalten. Als portable Bildnisse konnten sie den Kaiser bei offiziellen Handlungen wie am Gericht vertreten, sie dienten aber auch im Kaiserkult sowie in der römischen Armee, wo sie an der Spitze von Standarten mitgetragen wurden.

Der Text liefert überdies Vergleiche zu zwölf weiteren römischen Kaiserbüsten aus Edelmetall.