Die jiddische Welt von gestern

Josef Burg und Czernowitz

von

‚In einem jiddischen Schtetl‘ im habsburgischen Kronland Bukowina wurde der Schriftsteller Josef Burg 1912 geboren. Bereits als Jugendlicher zieht er mit seiner Familie in die k.u.k. Provinzhauptstadt Czernowitz, wo er sich den jiddischsprachigen Kreisen anschließt. Er verbringt die Jahre 1935-38 in Wien, bis er Zeuge des ‚Anschlusses‘ auf dem Heldenplatz wird und beunruhigt nach Czernowitz zurückkehrt. 1941 flieht Burg vor den anrückenden rumänischen und deutschen Truppen mit der Roten Armee in den Osten. Fast zwanzig Jahre verbringt er in Russland, bis er schließlich nach Czernowitz, einer völlig veränderten Stadt heimkehrt.
Josef Burg war einer der letzten Vertreter der jiddisch schreibenden Schriftstellerkreise in Czernowitz. In seinem Leben und Werk setzte er sich rege für den österreichisch-osteuropäischen Kulturaustausch ein.
Raphaela Kitzmantel versammelt in ihrem Buch Originaltexte, Interviews, Materialen aus dem Nachlass und Stimmen von Zeitgenossen des Czernowitzer Schriftstellers, dessen Geburtstag sich nächstes Jahr zum 100. Male jährt.