Die Jugend ist die schönste Zeit des Lebens

von

»Anarchy!«, brüllen sie in naiver Begeisterung am Bimmelsdorfer Strand und rennen los. Die Vorgarten-Rasenmäher im Nacken, werden Horsti und seine Clique von Ordnungsmenschen, Altnazis und der bleiernen Zeit nach dem Wirtschaftswunder schikaniert – bis sie lernen, sich zu wehren.

Sie beginnen auszubrechen, dahin, wo es Freiräume gibt. Horsti wird Profi im Überlisten von Cheftypen. Immer geschickter bastelt er an dadaistischen Täuschungskonzepten, verweigert den Wehrdienst und flieht in die Großstadt. „Gemeinsam sind wir stark!“ Zwischen letzten bürgerfeindlichen Stadtteilen und selbst geschaffenen Strukturen suchen die „genialen Dilettanten“ nach einer kollektiven Haltung. Gegenkultur, »penniless jetset«, Anti-Kunst und ganz viel schlecht mitsingbare Musik. In ihrer Angriffslust steckt die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, nach Scheißebauen und lebenswerten Utopien. Und dann die Reibung an den Institutionen: Horsti inszeniert Opern, lernt alles kennen, was in der Welt der Hochkultur Rang und Namen behauptet – und bleibt Aktivist und Zweifler. Am Ende erkennt er, dass all die Widersprüche Teil seines Lebens geworden sind.

Schorsch Kameruns Geschichten sind die Erinnerung an eine rasende Biografie, wie er sie selbst erlebt hat. Er erzählt von rauschhaften Experimenten und unerforschten Kampfzonen bei ständiger Haltungsüberprüfung, von einer »Ästhetik des Widerspruchs«, vor allem aber von dem Ringen um Integrität.

»Bitte versteh das nicht falsch, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber Du bist wirklich ein großer Künstler, so sage ich einfach Danke.«
Dein Christian Kracht

»Kameruns Buch ist ein Schelmen- und Künstlerroman, der die Abenteuer einer Spaßguerilla auf gesellschaftskritischer Mission schildert – und die Freuden und Schmerzen einer Entertainerkarriere.«

Der Spiegel, Wolfgang Höbel

»In Hamburg hat Schorsch Kamerun die befreienden Momente einer Subkultur erfahren, die er maßgeblich mitgestaltete. Von ihr und anderen Dingen des Lebens erzählt er in seinem Roman ‚Die Jugend ist die schönste Zeit des Lebens‘.«

taz am Wochenende, Tania Martini

»Kamerun gelingt es, das Versprechen des Punk nachvollziehbar zu machen, die Befreiung, die es trotz aller Fallstricke bedeuten kann, sich für eine stolze Existenz als Störfaktor zu entscheiden.«

Süddeutsche Zeitung, Luise Checchin