Die Katze schleicht

Roman

von

Im Seniorenheim einer Kleinstadt ist der Bürgermeister tot aufgefunden worden. Er hat dort Gespräche mit einer hundertjährigen Bewohnerin geführt, die der Stadt eine hohe Summe zur Betreuung von Asylsuchenden zugesagt hat. Der Bürgermeister war wegen seiner zuwanderungsfreundlichen Politik bei einigen Lokalpolitikern verhasst und mehrfach bedroht worden. Doch dann kommt heraus, dass es unter den Erben der hochbetagten Dame große Unruhe gegeben hat, weil die enorme Spende an die Stadt ihr Erbe erheblich schmälern würde. Zu den Erben zählen aber nicht nur Nichten und Neffen, sondern auch ein Seniorenheimbewohner, der eine Reihe von Tierbildern gemalt hat (darunter das Bild einer schleichenden Katze), die sie alle gekauft hat. In Verdacht steht aber auch der junge, hübsche Musiker aus Afghanistan, den der Bürgermeister vor kurzem geheiratet hat.
Die gerichtsmedizinische Analyse ergibt, dass der Bürgermeister an einem schwer nachweisbaren Gift gestorben ist. Dieses Gift muss ihm in Seniorenheim verabreicht worden sein. Die Befragung der Zeugen ist allerdings dadurch erschwert, dass die Mehrzahl der Bewohner dort an Demenz leidet. Zufällig ist der Ehemann der Ermittlerin, ein ehemaliger Ringer und Turnier-Schachspieler, studierter, wenn auch arbeitsloser Linguist, der sich früher intensiv mit Aphasie beschäftigt hat. In phantasievoller Anwendung der Aphasie-Forschung kann er die verwirrenden Sätze der Zeugen als sinnvolle Aussagen entschlüsseln.