Die Kinder vom Hühnerberg

Eine Geschichte vom Zusammenhalt unter Kindern nach dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges

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Irgendjemand hat einmal gesagt, die Erinnerung an die Kindheit sei das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann. Das klingt zwar sehr schön, muss aber nicht unbedingt stimmen, denn so manches Kind denkt eher mit Schrecken an jene Zeit, da es noch hilflos den Schikanen der Erwachsenen ausgesetzt war.
Man sollte diese armen Geschöpfe nicht vergessen, wenn man an seine eigenen ersten Schritte ins Leben zurückblickt. Wir haben vielleicht Glück im Unglück gehabt. Die allgemeine Not nach dem verheerenden Weltkrieg hatte uns den Sinn für Solidarität mit dem Nachbarn geschärft. Die Leute halfen sich gegenseitig, denn nur so wurde das Leben etwas erträglicher. Und das haben die Kinder von den Erwachsenen sehr schnell gelernt, diesen Zusammenhalt in einer winzigen Gasse der alten Hansestadt Stralsund, wo nieman fragte, was du hast und wer du bist.
„Wir waren einfach nur die Kinder vom Hühnerberg.“