Ein junger Manager und ein totkranker Dichter freunden sich an, überleben einen Flugzeugabsturz in einer abgelegenen schneebedeckten Bergregion und erwachen in einem utopischen Paradies. Einhundert Menschen leben hier in einer alle Grundbedürfnisse bedingungslos befriedigenden Gemeinschaft von Gleichen. Doch natürlich gibt es auch in diesem Tal der Glückseligkeit verbotene Früchte und eine verborgene Wahrheit – allerdings hat dieses Paradies keinen Ausgang.
In einer Zeit, in der die Apokalypse modischer Gegenstand popkultureller Unterhaltung in TV- und Comic-Serien geworden ist, in der sich die Leute darum reißen, in BIG-BROTHER-Shows dauerüberwacht zu werden und die Untergangsprediger Hochkonjunktur haben, tritt Bernd Ulbrich einen Schritt zurück und betrachtet das Thema mit den Augen eines „Weisen vom Berge“. Die Moralphilosophie eines Immanuel Kant, die utopischen Ideen eines Plato, der immer noch unterschätzte Humor eines Franz Kafka und die Perspektive eines neoliberalen Wirtschaftsmathematikers sind die Filter auf der Linse, vermittels derer der Autor das ewige Streben des Menschen nach Freiheit und Erkenntnis unter die Lupe nimmt.
In seiner sprachmächtigen Parabel hält Bernd Ulbrich unserer Gesellschaft einen auf Hochglanz polierten schwarzen Spiegel vor das geschminkte, gepiercte, geliftete tätowierte oder sonnenstudiogebräunte Gesicht.
Horst Illmer
- Veröffentlicht am Dienstag 6. Januar 2015 von trafo Literaturverlag
- ISBN: 9783864650567
- 650 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur