Die Liebe in groben Zügen

von

Vila und Renz, ein Paar mit erwachsener Tochter und engen Freunden, Wohnung in Frankfurt und Haus in Italien – so weit alles gut, wäre da nicht die Sehnsucht nach Liebe: die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam. Noch aber sind Vila und Renz nicht alt, auch wenn sie erfahren, dass sie Großeltern werden. Sie sind nach außen erfolgreich und nach innen ein Paar, das viel voneinander weiß, aber nicht zu viel – ein ausbalancierter Zustand bis zu dem Tag, an dem Vila mit ungeahnter Intensität einen anderen zu lieben beginnt. Mane trinkt nur einmal im Leben, ohne dabei zu sterben, sagt sie über ihren Zustand – den Renz kaum bemerkt, sieht er doch in Vilas Geliebtem nur den Mann, der ihr Sommerhaus für den Winter gemietet hat, um dort ein Buch über Franz von Assisi und die heilige Klara zu schreiben und deren lebenslanges, höchstens im Stillen erfülltes Verlangen nacheinander.

»Die Liebe in groben Zügen« ist ein Roman über die drei großen Liebesprojekte: Ehe, Leidenschaft und Glauben, und ihre Reibung an den Kräften der Zeit. Bodo Kirchhoff verbindet zwei welterschließende Liebesgeschichten mit der Geschichte einer frühen, lebensverengenden sexuellen Erfahrung. Im Mittelpunkt steht Vila: eine Frau, die alle Gefühle auslebt, vor denen andere zurückschrecken.

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2012