Die Auseinandersetzung mit künstlerischen Praktiken und der Frage, welche Rolle die Kunst in gesellschaftlichen Prozessen spielt, zieht sich durch eine Vielzahl von Texten linker TheoretikerInnen. Doch, so stellt der Kunsthistoriker und Autor Jens Kastner in der Einleitung fest: »Auf der Suche nach einer Einführung zum Thema ›die Linke und die Kunst‹ blieb ich erfolglos.« Weshalb er beschloss, »sie selbst zu schreiben«. Lebendig, verständlich und äußerst informiert geschrieben, bietet das Buch eine einzigartige Zusammenschau: Es stellt Positionen zur Kunst in allen wesentlichen Strömungen linker Theorie dar – vom Anarchismus über den Marxismus-Leninismus und Kritische Theorie bis hin zu Feminismus, Black Liberation und Post-/ Dekolonialistischer Theorie. Diese werden jeweils hinsichtlich dreier Fragen diskutiert: Erstens: Welches Verständnis von Kunst wird vertreten? Zweitens: Welcher Stellenwert wird der so verstandenen Kunst in der Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse eingeräumt? Wie verhält sich die Kunst zu anderen Strukturbereichen und anderen Praktiken, die nicht Kunst sind? Und drittens: Was wird jeweils von der Kunst erwartet? Ist sie Teil emanzipatorischer Veränderungen oder steht sie ihnen im Wege? Damit legt der Autor das von ihm vermisste Überblickswerk vor und macht zudem nachvollziehbar, im Kontext welcher Diskussionen und Ansätze auch heutige Debatten um politische Ästhetik stehen.
- Veröffentlicht am Dienstag 10. Dezember 2024 von Unrast Verlag
- ISBN: 9783897712713
- 300 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft