Die Madonna des Zufalls und weitere Essays

Mit Zeichnungen des Autors und einem Interview

von

In der viktorianischen Epoche nahm die Industralisierung ihren Lauf. Mit Fahrrad und Eisenbahn erreichte der Mensch eine nie dagewesene Beweglichkeit. Mit der Telegrafie wurde das Informationszeitalter eingeläutet. Die zeitgenössische Literatur spielt dabei sogar bereits gedanklich durch, wie der Mensch als Zeitreisender die Zeit überholt. Gott ist tot, sagte
Nietzsche, doch eine neue Gottheit trat ein: der Zufall. „Seit die Menschheit das Schreiben gelernt hat, schreibt sie über Dinge, die es nicht gibt: nicht mehr, noch nicht oder nie geben kann. Das Schreiben eröffnet neue, virtuelle Räume, Phantomwelten. Die Menschen scheinen ein unausrottbares Bedürfnis zu haben, das Wirkliche durch das Unwirkliche zu ergänzen.“
Literatur in allen Formen, vom Krimi bis zum Kinderbuch, enthält auch oft vorausschauende Gedanken-Experimente, die von Elmar Schenkel wissensreich und gelegentlich ironisch gewürdigt werden.
Die hier versammelten Essays, erschienen in Zeitungen und Zeitschriften, ergeben ein höchst anschauliches Lese- und Reflexionsvergnügen mit aktuellem Bezug: sie erkunden wie Wissenschaft, Technik und Gesellschaft sich mit literarischer Phantasie verbinden und so das Neue hervorbringen und wie Literatur mit diesem Neuen vertraut macht. Elmar Schenkel „trifft genau in das Schwarze einer Zeit, die schon damals die unsere war“. Mit Zeichnungen des Autors und einem Interview.