Die Mysterien der Zukunft

Vom Lebenswerk Sergej O. Prokofieffs

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Als Sergej O. Prokofieff im Jahr 2001 in den Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft und in die Leitung der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft berufen wurde, nahm er sich vor, am Goetheanum in Dornach, als dem prädestinierten «Ort der neuen Mysterien», intensiv an fünf Themen weiterzuarbeiten, die er seit drei Jahrzehnten verfolgt hatte. Rückblickend fasste er sie wie folgt zusammen:
1. Die Pflege der Beziehung zu Rudolf Steiner
2. Die Vertiefung der anthroposophischen Inhalte und vor allem der anthroposophischen Christologie
3. Die Erarbeitung eines immer besser werdenden Verständnisses der Weihnachtstagung 1923/1924 als der Begründung der neuen Mysterien
4. Die Entfaltung der Esoterik der Anthroposophischen Gesellschaft
5. Die Stärkung der Wirksamkeit der Ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft durch Erkenntnisarbeit und die Weiterentwicklung der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion als Ort der geistigen Forschung. – Vom Goetheanum aus sollten die spirituellen Inhalte dieser Themenkreise ausstrahlend in der Welt wirksam werden.
Als Sergej O. Prokofieff im Juli 2014 im Alter von nur sechzig Jahren starb, hatte er nicht den Eindruck, sein Ziel in Dornach erreicht zu haben, setzte jedoch auf die Zukunft und schrieb: «Ich hoffe, dass auf dem Weg seiner Erfüllung meine schriftlichen Ausarbeitungen eine vertiefende und helfende Wirkung für alle in dieser Richtung Suchenden haben werden.»
Peter Selg hat in den ersten zwölf Monaten nach Sergej O. Prokofieffs Tod in verschiedenen Städten Vorträge über sein Werk gehalten, wobei er stets einzelne von Prokofieffs Schriften in den Mittelpunkt stellte. Die Autoreferate seiner Ansprachen vereinigt dieser Band. «Wir müssen noch geprüft werden, inwieweit wir bereit sind, wahre Repräsentanten des esoterischen Impulses der Weihnachts­tagung in der Welt zu sein, und ob wir willens sind, uns für die Verwirklichung ihrer Ziele und Aufgaben ungeachtet aller Misserfolge und Niederlagen der Anthroposophischen Gesellschaft im vergangenen Jahrhundert einzusetzen.» (Sergej O. Prokofieff)