Die Nacht davor

von

Robert liegt in einem Krankenhaus und muss sich einer Operation mit erhötem Risiko unterziehen, ihm bleibt keine andere Wahl. Er durchlebt vor dem Eingriff eine schlaflose Nacht, lässt Bilder seiner Vergangenheit an sich vorüberziehen und beschließt: wenn du hier heil herauskommst, dann schreibst du auf, wie dein Leben verlaufen ist. Das war die Nacht davor.
Es ist wohl schwierig, aus einer weiter zurückliegenden Vergangenheit heraus ein Leben zu beschreiben. Die banale Alltäglichkeit ist verblasst und was bleibt, sind besondere Erlebnisse und einschneidende Ereignisse. So besteht die Beschreibung seines Lebens aus einer Ansammlung von Geschichten in lockerer Zeitfolge und ineinander verzahnt, die zu einem Teil in Wort- und Gedankenspielen auslaufen oder aus Gleichnissen geboren werden.
Es ist die Geschichte seiner zweiten Lebenshälfte.
Seine in dieser Geschichte beschriebenen Reisen sind als Begegnungen mit Menschen und Erlebnisssen in fremden Ländern zu dehen, als ein Heraustreten aus der heimischen Tür. Der Mensch ist nicht vordergründig einer Nation verhaftet, sondern der Menschheit allgemein, so empfindet er.
Vieles im Buch spielt sich in dem Milieu einer Hochschule ab. Das war sein Leben. Und so öffnet er gelegentlich auch die Tür zu der von ihm vertretenen Wissenschaft auf einen Spalt. Man mag daran vorübergehen oder neugierig davor stehen bleiben. Der flüchtige Blick hinein offenbart ungewöhnliche Aspekte. Orte der Handlung sind Torgelow, eine Kleinstadt in Vorpommern, in der Hauptsache aber Dresden und endet in einem Kurort in Thüringen.
Der Zeitabschnitt reicht von 1950 bis in die Gegenwart hinein.