Die Opferung

von

Wenn jemand sein Letztes ohnehin für etwas hergibt, was nichts mit ihm zu tun hat, sondern beispielsweise nur den undurchsichtigen Interessen einer Firma dient, warum sollte dieser Jemand nicht gleich sein Allerletztes, nämlich sein Leben, ein für alle Male und ganz real dieser Firma opfern, vor allem dann, wenn die Umstände so liegen, dass der Opferung sogar ein „höherer Sinn“ abzugewinnen wäre? Über viele Jahre hin arbeitete Lorenz Lotmar an der Geschichte dieses „utopischen Romans“, wie er ihn nannte, und an der Figur des unheimlichen Helden Harry Busner, dem die haarsträubende Aufgabe zufällt, sich für das Wohl seines Konzerns hinrichten zu lassen. Entstanden ist ein grossartiges Psychogramm unserer Zeit, eine atemberaubende Parabel über Opportunismus und Mitmachertum, die, unverwechselbar „lotmarisch“, nahtlos übergeht in die Schreckensvision eines neuen Totalitarismus der Angepassten. Und ein kleiner Tip für Lotmar-Kenner(-innen): Der Roman beinhaltet seitenweise Dialoge … . „Entdeckung allerersten Ranges.“ (Der Bund)