Die Philosophie Michail Bachtins

Von der existentiellen Ontologie zur dialogischen Vernunft

von

Obwohl die Rezeptionsgeschichte Bachtins heutzutage zu einer mächtigen „Bachtin-Industrie“ geworden ist, ist das letzte Wort über ihn noch längst nicht gesprochen. Davon zeugt das vorliegende Buch, das aus einzelnen Essays besteht, welche die wesentlichen Themen der Philosophie Bachtins systematisch behandeln und ihre Entwicklungslogik rekonstruieren. Von der Theorie des handelnden Subjekts und der „architektonischen“, existenziellen Ontologie gelangt man über die dialogische Sprachphilosophie zur sprachphilosophisch fundierten Metaphysikkritik. Insbesondere wird der Begriff des Dialogs als eine besondere Form der Rationalität gegenüber dem traditionellen westeuropäischen bewusstseinsorientierten Idealismus und der damit korrelierenden produktiven Hermeneutik herausgearbeitet. Dies ermöglicht es, Bachtins Lehre im Gesamtzusammenhang des modernen philosophischen Denkens neu zu bewerten.