‚Die Reise zum Imam‘ beinhaltet 12 Kurzgeschichten von Sadeq Hedayat, dem großen Meister der persischen Literatur und dem Wegbereiter der modernen iranischen Prosa. Die Themen seiner Geschichten sind von den technischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu Beginn des letzten Jahrhunderts geprägt. ‚Die Sache mit dem ruhigen Schlaf‘ befasst sich mit dem Einzug der Maschinen in das Leben der Perser. Das mit einer technischen Modernisierung keine automatische geistige Erneuerung verbunden ist, kritisiert Hedayat in ‚Die Nächte von Varamin‘. Diese Kritik steigert sich noch gegenüber den politisch und religiös Mächtigen, die das Volk bewusst in Unwissenheit halten, wie er es in den Erzählungen ‚Die Reise zum Imam‘ und ‚Die Schaufensterpuppe hinter dem Vorhang‘ formuliert. Biographische Züge trägt demgegenüber das satirische Gedicht ‚Der Ausgeflippte und sein böses Ende‘, in dem er seine Position als ausgegrenzter Schriftsteller thematisiert.Außerdem enthält der Band die folgenden Werke: ‚Der Patriot‘, ‚Der Mann, der seine Trieb tötete‘, ‚Die Frau, die ihren Mann verlor‘, ‚Die Sache mit Herrn Trauerkloß‘, ‚Die Dunkelkammer‘, ‚Die Erscheinung‘ und ‚Lebendig begraben‘.Mit finsterer Ironie spiegelt Hedayat in seinen Figuren die Brüche der iranischen Gesellschaft. Sein literarisches Werk ist geprägt von Bitternis, Lebensüberdruß und Weltschmerz.
- Veröffentlicht am Dienstag 11. November 1997 von Edition Orient
- ISBN: 9783922825630
- 224 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)