Die Revolte

übersetzt, mit Anmerkungen, einem Glossar sowie einem Nachwort versehen von Marc Béghin und Myriam Geiser

von

Der französische Schriftsteller Auguste de Villiers de l‘Isle-Adam (1838–1889) war
in Paris mit berühmten Autoren wie Mallarmé und Baudelaire befreundet. Er wird
heute als einer Begründer des Symbolismus bezeichnet, und seit Beginn der 1980er
Jahre wurden seine phantastischen Erzählungen wie „Grausame Geschichten“ und
„Die künftige Eva“ einem breiteren deutschen Publikum neu zugänglich gemacht.

Weniger bekannt ist sein dramatisches Werk, doch sein Schauspiel La Révolte erfreut
sich im Herkunftsland des Dichters unverändert großer Beliebtheit. Denn dieses
1870 uraufgeführte Stück, aus dem der Autor bei einem Besuch in Tribschen dem
verehrten Richard Wagner vorgelesen hatte, stand im renommierten Pariser Théâtre
Bouffes du Nord auf dem Spielplan der Saison 2015. Hier wird es von Marc Béghin
und Myriam Geiser in neuer deutscher Übersetzung präsentiert.
Sein kurzes Drama um ein Ehepaar ist aber keine Studie der bürgerlichen Sitten,
sondern ein großes symbolisches Drama, in dem alle Tendenzen der Gedankenwelt
und alle Schattierungen des Stils dieses Autors zu finden sind.

Im Vergleich mit der 1920 von Hanns Heinz Ewers besorgten Übersetzung (unter
dem Titel ‚Die Empörung‘) ist die neue Ausgabe nicht nur um ein Glossar, Anmerkungen
zum Text, ein Nachwort und eine kurze Bibliographie bereichert, sondern
auch und vor allem sprachlich aktualisiert, ohne dass dabei jedoch eine systematische
Modernisierung angestrebt wurde. Diese Neuausgabe geht auf ein von Bertrand
Vibert (Universität Grenoble) initiiertes Forschungsprojekt zum theatralischen
Schaffen von Villiers de l’Isle-Adam zurück, welches die Frage der Aktualität der
Bühnenstücke und ihres Einflusses auf das moderne Theater untersucht. In diesem
Zusammenhang wurde das kurze Drama „Die Revolte“ neu ins Deutsche und ins
Italienische übertragen.