Die Rezeption der Philosophie Ludwig Wittgensteins in der zeitgenössischen Kunst

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Zu den Eigentümlichkeiten der bis heute anhaltenden Wirkung der Schriften Ludwig Wittgensteins gehört, dass sie sich nicht nur in Philosophie und Wissenschaft entfaltete, sondern auch die Künste betraf. Darum scheint es kein Zufall, dass Wittgensteins Name in den theoretischen Debatten über die Künste der letzten Jahre wie kaum ein zweiter präsent war. Wer mit dem Thema »Wittgenstein und die Künste« vertraut ist, wird im Blick auf die Bildenden Künste vermutlich rasch Namen wie Joseph Kosuth oder Franz West nennen, wenn es gilt, Wittgensteinsche Einflüsse auf einzelne künstlerische Positionen namhaft zu machen. Doch wie weit reichen sie tatsächlich? Und vor allem: Wie manifestieren sie sich konkret in den Werken der genannten und anderer moderner und zeitgenössischer Künstler?

Aller Wittgenstein-Präsenz in den theoretischen Debatten über die Künste zum Trotz sind diese Fragen gar nicht leicht zu beantworten und wohl darum derzeit noch kaum untersucht. Die hier veröffentlichten Arbeiten von Jelena Toopeekoff und Benjamin Kiel, die aus akademischen Qualifikationsschriften an der Kunsthochschule Kassel hervorgegangen sind, versuchen auf unterschiedliche Weisen, sie einer Antwort näher zu bringen.
Stefan Majetschak