Die Salafisten

Der Aufstand der Frommen, Saudi-Arabien und der Islam

von

Die Salafisten predigen mit langen Bärten und Gewändern einen Islam der „Altvorderen“ (salaf) und missionieren zugleich im Internet in jugendlicher Sprache. Rüdiger Lohlker erklärt, wo die Ursprünge dieser irritierenden Protestkultur liegen, welche unterschiedlichen Strömungen es gibt und wie mit saudischer Hilfe der Salafismus weltweit verbreitet wird. Sein wichtiges Buch öffnet die Augen für eine unterschätzte Gefahr.
Der Salafismus gilt als Inbegriff eines gewaltbereiten politischen Islam. Die Vordenker des „Islamischen Staats“ sind ebenso Salafisten wie die Kämpfer von al-Qaida oder die Wahhabiten in Saudi Arabien. Doch es wäre ein Fehler, den Salafismus nur unter „politische Ideologie“ und „Terror“ zu verbuchen. Rüdiger Lohlker zeigt, dass die Ursprünge der sunnitischen Frömmigkeitsbewegung in einem Islam liegen, der sich – ähnlich wie Luther und die Reformatoren – auf die Quellen des Glaubens besinnt. Er beschreibt, wie sich hiervon eine militante Strömung abgezweigt hat, die den gewaltsamen Dschihad predigt, weltweit aggressiv missioniert, andere islamische Traditionen bekämpft und ein islamisches Gemeinwesen wie in den Zeiten der ersten Kalifen schaffen will – dies alles mit tatkräftiger und finanzieller Unterstützung aus Saudi-Arabien.