Die Sansons de Longval- HENKER DER REVOLUTION

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Im 2. Teil (1770-1793) des historischen Romans über die Pariser Henkersippe der Sansons de Longval wirkt der über die Nachkommen des Henkers Charles-Jean-Baptiste Sanson und des Königs Ludwig XV. de Bourbon verhängte Fluch auf tragische, unaufhaltsame Weise fort. Charles-Henri Sanson, der entgegen seiner Veranlagung und entgegen seinem Wunsch das Erbe des Henkeramts seines Vaters noch minderjährig antreten muss, wird zu unvorstellbaren Grausamkeiten gezwungen. Eines der ersten Opfer der von ihm selbst mitentwickelten Guillotine ist sein jüngster Sohn Gabriel, der beim Präsentieren eines abgeschlagenen Kopfes vom Schafott stürzt und sich den Hals bricht. Auch unter den Bourbonen wütet der Fluch. Der erstgeborene Sohn von Ludwig XVI. und Marie-Antoinette, der Dauphin Louis-Joseph-Xavier, stirbt mit nur 8 Jahren, die Tochter Hélène-Sophie mit nur knapp 1 Jahr. Auch Charles-Henris erstgeborenen Sohn Henri Sanson, der anstelle seines verunglückten Bruders das Henkeramt gegen seinen Willen erben muss, ereilt der Fluch. Nach der Enthauptung des Königs, bei welcher er seinen Vater unterstützen muss, verliert er seine große Liebe und seine ungeborene Tochter. Charles-Henri Sanson selbst, obgleich seinem König immer noch treu ergeben und in seiner Gesinnung Royalist, genügt der Pflicht seines ihm jetzt nicht mehr vom Thron, sondern vom Revolutionstribunal verliehenen Amtes und guillotiniert Ludwig XVI., König von Frankreich und Navarra. Nach dieser Tat , die er als Sünde und Mord empfindet, endet er als ein an Leib und Seele gebrochener Mann.