Die Seele ist hin oder Der ewige Schreber

Theaterstück in drei Akten

von ,

Im Zentrum des Theaterstücks steht die Innenwelt des tragischen Helden Daniel Paul Schreber (1842–1911), insbesondere sein ›Stimmenhören‹. Einmal im höchsten Amt angekommen, sitzt er fortan einsam in seinem Anstaltszimmer und wird ganz Ohr! Die permanente Überwachung der vermeintlich oder wirklich bösen, seelenmörderischen Absichten der anderen hält ihn in Wachheit und Schlaflosigkeit gefangen, einer Art permanenter Wachnarkose! Doch anstatt die feindliche Macht im anderen dingfest zu machen und sie dort durch Gewaltanwendung auszuräuchern – wie jüngst die US-Regierung mit ihrem ‚war on terror‘ – identifiziert er sich nicht mit dem Aggressor. Es geht um Macht, ja, aber nicht, um sie auszuüben über oder gegen andere, sondern sie zu unterlaufen und zu bannen.