Die sorbische Bibliothek

Zwei Dramen

von

Die deutschsprachigen Dramentexte „Die wendische Schiffahrt. Tragigroteske“ und „Kim Broiler. Ein Tierstück“, 1994 bzw. 1996 in Bautzen uraufgeführt, sind jetzt erstmals vereint in Buchform erschienen.
In einem Bilderreigen deutsch-sorbischer Historie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis nach dem 2. Weltkrieg entfaltet sich zwischen Fiktion und biographischer Überlieferung die Lebensgeschichte des skurrilen Erfinders Alfons Bauer, der davon träumt, die Lausitzer Wasserläufe schiffbar zu machen und seine Heimat so zum Weltmeer hin zu öffnen.
Der Hahn Kim Broiler hingegen, der nicht krähen kann, ein Zwiegeschöpf aus Natur und Technik, begibt sich im gleichnamigen Dreiakter auf eine anders-fantastische Reise durch die märchenhaft verwandelte Jetztzeit und gelangt bei seiner Suche nach dem „Ursprung des Krähens“ an das mythische „Ende des Buckels der Welt“.
Beiden Stücken gemein ist die hintergründige, umwerfende Sprachkomik des Dichters. Oft bedingen Wortspiel und Spielhandlung einander, sodass Sprache sich hier ausbreitet „wie ein ansteckender Virus“ (Walter Koschmal) und der Leser mehr noch als der Theaterzuschauer seine helle Freude daran haben dürfte.