Die stille Stube

Roman

von

Lydia Brause schien glücklich, das Auskommen auf dem Hof gesichert. Was auch immer im Tal geredet wurde: Ihr Gustav beschützte sie. Doch als der Bauer plötzlich stirbt, droht seine Witwe nicht nur an der Trauer zu zerbrechen.
Einsam, kraftlos und verbittert: Für die 74-Jährige wird jeder Tag zum Kampf. Ums eigene Überleben und das von ein paar alten Tieren. Dabei war Lydia stets eine lebensfrohe, tatkräftige und in praktischen Dingen äußerst bewanderte Bäuerin. Gemeinsam gingen sie durch dick und dünn. Sie und ihr Mann, der Erbe des einst so stolzen Brause-Hofes, der oben auf dem Hügel liegt.
Was die im Tal nur immer von ihr wollen? „Die Hexe vom Berg“ schimpft man sie dort seit ihrer Hochzeit. Solange Gustav lebte, focht sie das nicht an. Aber jetzt setzen ihr die alten Feindseligkeiten und ständig neuen Frechheiten zu. Noch ist das Trauerjahr nicht zu Ende, da schicken sie anonyme Briefe und sogar ein Kind zu ihr rauf, das nichts als Fragen stellt. Wo sie doch selber keine Antwort darauf hat, was die da unten wussten. Hat Gustav ihr – bei aller Eintracht – nicht einiges verschwiegen? Und was verbirgt die Kammer, die sie nicht zu betreten wagt?
Gekonnt löst die Autorin die Blockade. Erst kaum erkennbar, verdichten sich die Zeichen, die Lydia einen Weg zur Wahrheit weisen könnten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.