Die Tochter meines Vaters

von

Felix -eigentlich Felizia -, die Tochter des Bestatters, weiß schon in der Wiege, welches Erbe sie in Kleinulsby bei Eckernförde antreten soll. Ihre Kindheitsjahre stehen unter dem Zeichen der elterlichen Prinzipien: Höflichkeit, Diskretion und Unauffälligkeit, denen sie jedoch mit ihrem stummen Freund Gunnar auf Mauern, Bäume und Berge kletternd entflieht.
Mareike Krügel erzählt geschickt auf zwei Ebenen. Sie kontrastiert die Welt des Kindes Felix mit der der erwachsenen Felizia, die aus Kleinulsby ausbricht und ihr Geld mit der Deutung des Lebens aus Tarotkarten verdient. Die großen Gefühle, die sie täglich aus den Karten liest, meidet sie, da nur Cary Grant sie aus ihrer pragmatischen Leidenschaftslosigkeit erlösen kann. Doch der heißt eigentlich Schmidt und ist von einem Traumprinz weit entfernt.

Mareike Krügel legt mit Die Tochter meines Vaters sowohl einen nicht alltäglichen Entwicklungsroman vor, wie eine ergreifendkomische Familiengeschichte. Ihr trockener Sprachwitz wahrt dabei elegant die Distanz zwischen Schwarzem Humor und Empathie.