Die Tote vom Lietzensee

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In der beklemmenden Atmosphäre der letzten Kriegstage in Berlin und der Hungermonate der Jahre 1945 bis 1946 kreuzen sich rund um den Lietzensee die Schicksalswege ganz unterschiedlicher Menschen. Alteingesessene Bürger, Flüchtlingsfamilien, Überlebende des braunen Terrors und auch ehemalige Parteigenossen ringen nach der Niederlage des Nazi-Regimesum das tägliche Stück Brot. Der Überlebenswille der Menschen zeigt sich aber auch in der Aufnahme des Spielbetriebs im ‚Theater in der Witzlebenstraße‘, in der Aula einer halb ausgebombten Volksschule.Nach einer Reihe erfolgreicher Aufführungen musikalischer Lustspiele und klassischer Operetten geschieht das Schreckliche: Der aufstrebende Star des Ensembles, eine junge Sängerin, wird ermordet. In der Asche eines alten, lange Jahre ungenutzten Ofens ruft fünfzig Jahre später ein Zufallsfund – ein Art-Deco-Schmuck, Teil eines wertvollen Ensembles aus den Zwanziger Jahren – ruft rund 50 Jahre später Anna Kranz, Musiklehrerin an der längst wiederaufgebauten Schule, auf den Plan. Die Amateurdetektivin spürt dem Weg des Schmucks und seiner wechselnden Besitzerinnen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren nach. Die Ergebnisse ihrer Recherche bringen sie schließlich zur Lösung des verwickelten Todesfalls.
Mit ihrem zweiten ‚Lietzensee-Krimi‘ schafft Irene Fritsch eine lebendige Beschreibung der ersten Nachkriegsmonate im besetzten Berlin und ein Kaleidoskop menschlicher Nöte und Leidenschaft.