Die Verbrannten

von

Santa Rita, ein unbedeutendes Kaff im Süden Mexikos. In einer Notunterkunft für zentralamerikanische Flüchtlinge auf dem Weg in die USA wird ein Feuer gelegt, dem zahlreiche Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fallen. Irma, genannt La Negra, wird zur Untersuchung des Vorfalls zum lokalen Büro der Nationalkomission für Migration geschickt. Dort sind ihre Nachforschungen wenig willkommen und in einem Klima der Angst ist keiner der Überlebenden bereit, zu den Ereignissen in der Nacht des Anschlags auszusagen – bis auf die zwanzigjährige Yein, die zu Irmas einziger Zeugin wird. Doch in einem Land, wo Zentralamerikaner allenfalls als Menschen zweiter Klasse betrachtet werden und wo Behörden, Polizei und kriminelle Banden gemeinsam ein zynisches Geschäft betreiben, das noch den letzten Peso aus den Flüchtlingen herausquetscht, kann es tödliche Folgen haben, den Dingen auf den Grund zu gehen. In diesem vielstimmig orchestrierten und schonungslos rauen politischen Roman porträtiert Antonio Ortuño ein menschenverachtendes System, das die Schwächsten ausraubt, vergewaltigt, verbrennt und schließlich in Massengräbern verschwinden lässt.